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German U15 fordert Fortführung und Anhebung der Programmpauschalen

Mit großer Sorge verfolgt German U15, dass Bund und Länder noch keine Einigung über die Fortsetzung der Programmpauschalen über das Jahr 2015 hinaus erzielt haben.

News vom 15.09.2014


„Die Innovationskraft der deutschen Wissenschaft ist in Gefahr“, warnt der U15-Vorsitzende Prof. Peter-André Alt. Er fordert die Politik dringend zum Handeln auf. „Die Programmpauschalen müssen fortgeschrieben und angehoben werden“, appelliert Alt. Andernfalls drohe der Wissenschaftsstandort Deutschland dauerhaften Schaden zu erleiden.

 

German U15 ist der Verbund forschungsstarker medizinführender Universitäten in Deutschland. Seine Mitgliedsuniversitäten stellen 13Prozent aller deutschen Universitäten. Allein auf die Mitgliedsuniversitäten von German U15 entfielen im Jahr 2012 etwa 37 Prozent der eingeworbenen Drittmittel. Die German U15-Universitäten wären daher in besonderem Maße von einem Fortfall der Programmpauschalen betroffen, betont Peter André Alt. „Wir fordern - auch im Interesse der Gemeinschaft aller deutschen Universitäten - ein entschiedenes Eintreten der politisch Verantwortlichen für eine Fortführung und Anhebung der Programmpauschalen. Nur so kann Drittmittelforschung weiterhin erfolgreich und international wettbewerbsfähig betrieben werden“, sagt Alt.

 

Die im Jahr 2007 beschlossene und 2008 eingeführte Programmpauschale leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Universitäten Drittmittelprojekte erfolgreich durchführen können. Jede Einwerbung zusätzlicher Mittel führt an den Universitäten zu neuen Projekten, die auf bestehende Forschungsinfrastruktur zurückgreifen oder den Aufbau neuer erforderlich machen. Die entstehenden Nebenkosten, u.a. für Energie, erweiterten Raumbedarf, technische Wartung und Sicherheitssysteme sind erheblich. In vielen Fällenerreichen die indirekten Projektkosten einen Anteil von mehr als 50 Prozent des gesamten Drittmittelvolumens und binden damit erhebliche Summen der regulären Budgets, aus denen sich die Universitäten zum Zweck der Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben in Lehre und Forschung finanzieren.


Die Programmpauschalen, die aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft gezahlt werden, sind unverzichtbar. Sie decken mit 20 Prozent der Projektsumme bisher nur einen Teil dieser Nebenkosten ab.

 

Sollten indirekte Projektkosten zukünftig allein von den geförderten Universitäten getragen werden, dann müssten die Länder die entstehenden erheblichen finanziellen Engpässe durch eine entsprechende Aufstockung der jährlichen Zuschüsse ausgleichen. Ohne finanzielle Unterstützung durch Bund oder Länder ist damit zu rechnen, dass wegweisende Drittmittelvorhaben allein aus Kostengründen nicht weiterverfolgt werden könnten. Für die Innovationskraft des Wissenschaftsstandorts Deutschland und seine wirtschaftliche Gesamtwirkung wäre das eine fatale Fehlentwicklung.

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