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Globale Forschungssicherheit und -integrität: U15 bei Schlüsselkonferenz in den USA

© German U15

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News vom 27.03.2024

Forschungssicherheit1  und -integrität sind angesichts weltweiter geopolitischer Krisen zu einem der drängendsten Themen internationaler Wissenschaftskooperationen geworden. In Zeiten globaler Aufrüstung rückt der Schutz vor ungewolltem Wissensabflusses und der missbräuchlichen Verwendung von Forschungsergebnissen in den Fokus – und das in nahezu allen Wissenschaftsgebieten. Die Abwägung von Risiken gegenüber den Chancen und dem konkreten Nutzen von Forschungsvorhaben stellt dabei besondere Anforderungen an Forschende aber auch Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Fördermittegeber u. a.

Wie schützen Regierungen, Forschungseinrichtungen, Mittlerorganisationen und Forschende weltweit ihre Forschungen, ohne dabei Wissenschaftsfreiheit und institutionelle Autonomie zu gefährden? Welche Rahmenbedingungen, Ansätze und konkreten Maßnahmen gibt es und wie werden sie implementiert? Diese Fragen beschäftigten etwa 700 Teilnehmende aus 21 Ländern vom 5. bis 8. März 2024 auf dem Academic & Security Counter Exploitation Seminar (ASCE Seminar) in Texas, USA. Organisiert vom größten amerikanischen Zusammenschluss für Forschungssicherheit, ASCE, ist die jährliche Konferenz seit ihrer Öffnung für internationales Publikum in den vergangenen beiden Jahren zur wichtigsten internationalen Austauschplattform für das Thema geworden.


Wissenschaftsfreiheit und Offenheit vs. Forschungssicherheit?

U15 war dabei: Auf einem gemeinsamen Panel mit Kolleg*innen der Helmholtz Gemeinschaft, dem DAAD und dem DWIH New York hat Dr. Friederike Schröder, stellvertretende U15-Geschäftsführerin und Leitung Internationales, die deutsche Perspektive auf das Thema in die Diskussion eingebracht – das Spannungsfeld zwischen der im Grundgesetz geschützten Wissenschaftsfreiheit und Offenheit als oberstes Prinzip der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit einerseits und der Notwendigkeit von Maßnahmen zur Forschungssicherheit und -integrität auf der anderen Seite. In Deutschland hat sich daraus ein umfassender Ansatz zur Sensibilisierung für sicherheitsrelevante Aspekte in der Arbeit von Forschenden etabliert und Orientierungshilfen für den Umgang mit möglichen Risiken hervorgebracht.

Große Bandbreite an Strategien

Wichtigste Erkenntnisse: Die Bandbreite, Forschungen vor ungewolltem Wissensabfluss und missbräuchlichen Verwendungen zu schützen, ist groß und oft multimodal. Von konkreten staatlichen Richtlinien, die von Förderorganisationen bei der Vergabe von Forschungsmitteln implementiert werden, wie in den USA, über Negativlisten sensitiver Technologien und Einrichtungen mit Risikopotenzial, wie in Kanada, bis hin zu nationalen Kontaktstellen, die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in ihren Kooperationen beraten, wie in den Niederlanden. In Kanada und den Niederlanden, aber auch Großbritannien, ist auffällig, dass es einen engen Austausch von Forschungseinrichtungen/Hochschulen mit den Nachrichtendiensten gibt und so konkrete Einschätzungen zu Sicherheitsbedrohungen gegeben werden können. Kanada hat zudem ein Programm aufgelegt, das Stellen für Forschungssicherheit an Hochschulen finanziert. Die EU-Kommission arbeitet an einem Due Diligence-Tool, einem Tracker, der es ermöglicht Partnereinrichtungen im Ausland auf ihre Risiken hin zu untersuchen.
All dies sind wichtige Anregungen, um Forschungseinrichtungen und Hochschulen in Deutschland in der Umsetzung von Forschungssicherheit zu unterstützen und dabei das Prinzip der Offenheit in internationalen Kooperationen zu wahren.

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1Mit Forschungssicherheit sind nach einer Definition der G-7-Wissenschaftsminister Maßnahmen gemeint, Forschung vor Akteuren und Verhaltensweisen zu schützen, die ein „wirtschaftliches, strategisches und/oder nationales und internationales Sicherheitsrisiko darstellen“. Es geht um Risiken einer unzulässigen Beeinflussung, Beeinträchtigung oder widerrechtlichen Nutzung von Forschung, ebenso um den direkten Diebstahl von Ideen, Forschungsergebnissen und geistigem Eigentum durch Staaten, Militär und nichtstaatliche Akteure sowie um Aktivitäten der organisierten Kriminalität, die sich negativ auf die nationale Sicherheit auswirken.

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