Die Molekularbiologin Prof. Dr. Frauke Melchior wird ab 1. Oktober 2023 die Geschicke der Ruperto Carola leiten. Ihre Wahl zur nächsten Rektorin erfolgte am 9. März in einer gemeinsamen Sitzung des akademischen Senats und des Universitätsrates.

Nach Ihrer Ernennung durch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten wird Prof. Melchior der Universität Heidelberg für eine Amtszeit von sechs Jahren vorstehen. Sie übernimmt das Amt von Ihrem Vorgänger, Prof. Dr. Bernhard Eitel, der seit 2007 Rektor der Ruperto Carola ist und sich entschlossen hat, seine laufende dritte Amtszeit vorzeitig zu beenden.

Frauke Melchior hat eine enge Verbindung mit Heidelberg. Sie ist bereits seit 2008 Professorin für Molekularbiologie am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg. Seit ihrem Wechsel in den Vorstand des Forschungszentrum Jülich ist Frauke Melchior von ihrer Heidelberger Professur beurlaubt. Im Oktober kehrt sie nun als neue Rektorin an ihre alte Wirkungsstätte zurück.

Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch, Vorstand von German U15 und Präsident der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: 

„Ich beglückwünsche Frau Kollegin Melchior auf das allerherzlichste zu ihrer Wahl und wünsche ihr für die Führung der Ruperto Carola Heidelberg viel Erfolg und eine glückliche Hand. Frauke Melchior ist sowohl eine international höchst renommierte Molekularbiologin als auch eine ausgezeichnete Wissenschaftsmanagerin. Sie ist eine ideale Besetzung dafür, die herausragende Stellung der Universität Heidelberg weiter auszubauen. Ich freue mich, Frau Kollegin Melchior als künftige Vertreterin der Universität Heidelberg herzlich in den Reihen von German U15 zu begrüßen. Wir alle freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihr.“

Über Prof. Dr. Frauke Melchior

Prof. Dr. Frauke Melchior blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Biochemikerin und Molekularbiologin, während der sie entscheidend dazu beigetragen hat, das Verständnis von zellulären Prozessen und Krankheiten zu vertiefen. Im Zentrum ihrer Forschung steht das SUMO-Protein („small ubiquitin‐related modifier“).

Frauke Melchior studierte Chemie an der Universität Marburg und der University of Bristol (Großbritannien). Ihre Promotion legte sie 1990 an der Universität Marburg ab. Danach folgte ein Post-Doc am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen, gefolgt von einem Aufenthalt als Post-Doc am Scripps Research Institute in La Jolla, USA, wo sie das SUMO-Protein entdeckte. Ab 1998 leitete sie eine eigene Arbeitsgruppe an einem weiteren Max-Planck-Institut, dem MPI für Biochemie in Martinsried bei München.

2004 übernahm sie eine Professur für Biochemie im Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen. Vier Jahre später folgte der Ruf an die Ruperto Carola, wo sie eine Professur am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) annahm. Seit ihrem Wechsel in den Vorstand des Forschungszentrums Jülich im Jahr 2021, war sie von ihrer Professur am ZMBH beurlaubt.

Zusätzlich fungierte Melchior als Sprecherin des SFB 523 zum Protein- und Membrantransport zwischen zellulären Räumen an der Universität Göttingen, war Mitglied des Senates der DFG, hatte die Rolle der stellvertretenden Sprecherin des Exzellenzclusters CellNetworks an der Universität Heidelberg inne und war dort Dekanin der Fakultät für Biowissenschaften.

Melchior ist in der wissenschaftlichen Gemeinschaft als führende Expertin auf dem Gebiet der SUMO-Forschung anerkannt. Sie hat mehrere Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten, darunter den Young Investigator Award „BioFuture“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (1999), die Wahl zum Mitglied der europäischen molekularbiologischen Organisation EMBO (2007) und die Wahl zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (2014). 2018 erhielt sie außerdem den FEBS / EMBO Woman in Science Award.

Über German U15 

German U15 ist die strategische Interessenvertretung forschungsstarker und international sichtbarer deutscher Universitäten. Die U15-Universitäten bilden fast ein Drittel aller deutschen und internationalen Studierenden in Deutschland aus. Sie betreuen die Hälfte aller in Deutschland abgeschlossenen Promotionsvorhaben. Die U15-Universitäten werben zwei Fünftel der öffentlichen Drittmittel ein, im Medizinsektor sogar 60 Prozent.

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